Die Filteranlage des Organismus beim Pferd: die Nieren
Autorin Anna M. Dittus Veröffentlichungsdatum: 01.2025Nieren und Nierenerkrankungen beim Pferd: Ursachen, Symptome und Behandlung
Die Nieren spielen eine zentrale Rolle im Organismus eines Pferdes. Sie sind lebenswichtige Organe, die zahlreiche Funktionen erfüllen, um den Stoffwechsel im Gleichgewicht zu halten. Doch wenn die Nieren ihre Arbeit nicht mehr richtig erledigen können, kann dies schwerwiegende Folgen für die Gesundheit des Pferdes haben. Dieser Ratgeber bietet einen umfassenden Überblick über die Aufgaben der Nieren, mögliche Nierenerkrankungen und deren Ursachen sowie Behandlungs- und Vorsorgemöglichkeiten.
Die Aufgaben der Nieren im Pferdeorganismus
Die Nieren des Pferdes sind hochspezialisierte Organe, die täglich eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen. Die wichtigsten Funktionen umfassen:
- Regulation des Flüssigkeitshaushalts
Die Nieren kontrollieren den Wassergehalt des Körpers, indem sie überschüssiges Wasser mit dem Urin ausscheiden oder bei Bedarf zurückhalten. - Entgiftung und Ausscheidung von Abfallprodukten
Beim Stoffwechsel entstehen Abfallprodukte wie Harnstoff oder Kreatinin. Diese werden von den Nieren aus dem Blut gefiltert und über den Urin ausgeschieden. - Elektrolythaushalt und Säure-Basen-Gleichgewicht
Die Nieren regulieren wichtige Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Calcium und halten den pH-Wert des Blutes konstant. - Hormonproduktion
Die Nieren produzieren Hormone wie Erythropoetin, das die Bildung roter Blutkörperchen anregt, sowie das Hormon Renin, das den Blutdruck reguliert.
Da die Nieren so viele lebenswichtige Aufgaben erfüllen, können selbst kleine Störungen erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit des Pferdes haben.
Symptome einer Nierenerkrankung beim Pferd
Nierenerkrankungen beim Pferd sind oft schwer zu erkennen, da die Symptome subtil beginnen und leicht mit anderen Problemen verwechselt werden können. Pferdebesitzer sollten jedoch aufmerksam sein, wenn sie eines oder mehrere der folgenden Anzeichen bemerken:
- Verminderter Appetit: Das Pferd frisst schlechter oder verweigert das Futter.
- Vermehrtes Trinken und Urinieren: Ein Hinweis auf einen gestörten Flüssigkeitshaushalt.
- Gewichtsverlust: Chronische Nierenerkrankungen führen häufig zu ungewolltem Gewichtsverlust.
- Müdigkeit und Schwäche: Das Pferd wirkt lethargisch und hat wenig Energie.
- Schlechter Atemgeruch: Ein säuerlicher oder „ammoniakartiger“ Geruch kann auf eine Vergiftung durch Stoffwechselabfälle hindeuten.
- Ödeme (Wassereinlagerungen): Besonders an den Beinen oder am Unterbauch können Schwellungen auftreten.
- Veränderter Urin: Der Urin kann stark riechen, verfärbt sein bzw. die Urinausscheidung kann Schmerzen bereiten.
Frühe Symptome bleiben oft unbemerkt, sodass Nierenerkrankungen erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt werden. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind daher essenziell.
Häufige Nierenerkrankungen beim Pferd
Es gibt verschiedene Formen von Nierenerkrankungen, die Pferde betreffen können. Diese lassen sich in akute und chronische Probleme unterteilen.
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Akutes Nierenversagen (ANV)
Das akute Nierenversagen tritt plötzlich auf und ist oft eine Folge von:
- Vergiftungen: Giftstoffe aus Futtermitteln, Schimmelpilzen oder Medikamenten können die Nieren schädigen.
- Dehydration: Starker Flüssigkeitsmangel belastet die Nieren erheblich.
- Infektionen: Bakterielle oder virale Infektionen können die Funktion der Nieren beeinträchtigen.
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Chronische Nierenerkrankung (CNE)
Die chronische Nierenerkrankung entwickelt sich langsam und ist oft nicht heilbar. Ursachen können sein:
- Langzeitfolgen von akuten Problemen: Nicht behandelte akute Erkrankungen können in eine chronische Erkrankung übergehen.
- Degeneration durch Alter: Bei den Senioren verschleißen die Nieren mit der Zeit.
- Autoimmunerkrankungen: Das Immunsystem kann fälschlicherweise die Nieren angreifen.
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Harnwegsinfektionen
Infektionen in der Blase oder den Harnleitern können auf die Nieren übergreifen und dort Entzündungen auslösen. -
Nierensteine (Urolithiasis)
Nierensteine bei Pferden sind selten, aber möglich. Sie entstehen durch Ablagerungen von Mineralien im Harnsystem und können Schmerzen sowie eine Blockade des Urinflusses verursachen.
Ursachen von Nierenerkrankungen beim Pferd
Nierenerkrankungen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Die häufigsten Ursachen sind:
- Unzureichende Wasseraufnahme: Dehydration ist eine der Hauptursachen für Nierenschäden. Pferde benötigen stets Zugang zu frischem, sauberem Wasser.
- Schlechte Futterqualität: Schimmelpilze und Giftpflanzen im Futter belasten die Nieren stark.
- Langfristiger Einsatz bestimmter Medikamente: Einige Schmerzmittel und Antibiotika können bei längerer Anwendung die Nieren schädigen.
- Infektionen: Bakterielle Infektionen, wie Leptospirose, können die Nieren direkt angreifen.
- Genetische Veranlagung: Manche Pferde sind anfälliger für bestimmte Nierenerkrankungen.
Diagnose von Nierenerkrankungen beim Pferd
Die Diagnose erfolgt durch den Tierarzt und umfasst verschiedene Schritte:
- Anamnese und körperliche Untersuchung
Der Tierarzt wird nach Symptomen fragen und das Pferd untersuchen, um Auffälligkeiten festzustellen. - Blutuntersuchung
Bluttests geben Aufschluss über die Nierenfunktion. Erhöhte Werte von Harnstoff und Kreatinin sind typische Indikatoren. - Urinanalyse
Der Urin wird auf Protein-, Elektrolyt- und Blutspuren sowie den pH-Wert untersucht. - Bildgebende Verfahren
Ultraschall oder Röntgenaufnahmen können zur Beurteilung der Nierenstruktur eingesetzt werden.
Behandlung von Nierenerkrankungen beim Pferd
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Stadium der Erkrankung:
- Flüssigkeitstherapie: Bei Dehydration werden Infusionen eingesetzt, um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren.
- Ernährungsumstellung: Ein protein- und kaliumreduziertes Futter entlastet die Nieren.
- Medikamente: Antibiotika bei Infektionen oder entzündungshemmende Mittel können erforderlich sein.
- Entgiftung: Bei Vergiftungen können spezielle Bindemittel helfen, schädliche Substanzen aus dem Körper zu entfernen.
- Langfristige Unterstützung: Ergänzungsfuttermittel wie Nephrosal können die Nierenfunktion unterstützen und den Heilungsprozess fördern.
Chronische Erkrankungen können oft nicht geheilt, aber durch geeignete Maßnahmen verlangsamt werden.
Prävention von Nierenerkrankungen beim Pferd
Um Nierenerkrankungen vorzubeugen, können Pferdebesitzer folgende Maßnahmen ergreifen:
- Ausreichend frisches Wasser: Pferde sollten rund um die Uhr Zugang zu sauberem Wasser haben.
- Hochwertige Fütterung: Achten Sie auf schimmelfreies Heu und eine ausgewogene Ernährung.
- Regelmäßige Untersuchungen: Blut- und Urinproben können frühzeitig Probleme erkennen lassen.
- Vermeidung von Giftstoffen: Halten Sie giftige Pflanzen und schädliche Substanzen vom Pferd fern.
- Medikamente mit Vorsicht einsetzen: Nutzen Sie Medikamente nur unter tierärztlicher Aufsicht und vermeiden Sie Langzeittherapien, wenn möglich.
Sowohl im Krankheitsfall als auch zur Prophylaxe kommen Ergänzungsfuttermittel wie das nephrosal horse zum Einsatz. Neben der klassischen Behandlung können Nieren-unterstützende Kräuter und alternative Ergänzungsfuttermittel einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit der Nieren leisten. Kräuter wie Brennnessel und Goldrute fördern die Entgiftung und unterstützen die Harnausscheidung, während Birkenblätter entzündungshemmend wirken können. Dazu kombiniert das nephrosal für die Nieren wichtige Mikronährstoffe wie Vitamin B und Folsäure und die Vitamine A, C und E, um die Nieren effektiv zu unterstützen.