Dextrose
Autor:in Anna M. Dittus Veröffentlichungsdatum: 01.10.2023Zucker in der Pferdefütterung: Darauf sollten Sie achten
Das Thema Zucker gilt in der Pferdefütterung als ein ganz Spezielles. Denn meist steht der Zucker in Verbindung mit Übergewicht oder Stoffwechselkrankheiten. Doch der Zucker verfügt nicht nur über diese, sehr negativ behafteten Eigenschaften. Er spielt darüber hinaus nämlich sowohl eine Rolle im Bereich der Gehirnfunktion sowie des Nervensystems und stellt außerdem eine nicht zu verachtende Energiequelle dar ? und das je nach Zuckerart auch eine schnell verfügbare. Ganz nebenbei schmeckt er natürlich auch lecker, was bei den Pferden selbstverständlich sehr gut ankommt.
Zucker ist nicht gleich Zucker - von Mono-, Di- und Polysachariden
Zucker gehören zur Stoffklasse der Kohlenhydrate. Der Oberbegriff über sämtliche Zuckerarten lautet „Saccharide“. Dazu zählen Rohrzucker gleichfalls wie Dextrose, Fruktose, Glukose, Cellulose oder Pektin. Jede Art Zucker lässt sich in einer der drei folgenden Unterkategorien einordnen:
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Monosaccharide = Einfachzucker
Sie bestehen aus nur einem einzigen Zuckermolekül.
Dazu zählen z.B. Glukose und Fruktose.
Zur Erläuterung:
Glukose ist Traubenzucker, die Hauptenergiequelle der Muskulatur und des Gehirns.
Fruktose bildet das beispielswese im Gras vorkommende Fruktan.
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Disaccharide = Zweifachzucker
Sie bestehen aus zwei Zuckermolekülen.
Dazu zählen z.B. Rohrzucker, Malzzucker oder Laktose.
Zur Erläuterung:
Rohrzucker ist der handelsübliche Haushaltszucker, der aus Zuckerrüben gewonnen wird und in der Pferdefütterung z.B. in den Zuckerrübenschnitzeln vorkommt.
Malzzucker steckt beispielsweise in Gerste.
Die zuckerhaltige Stutenmilch enthält Laktose.
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Polysaccharide = Mehrfachzucker
Dazu zählen z.B. Cellulose, Hemicellulose, Pektin
Zur Erläuterung:
Cellulose ist ein fester Bestandteil der Zellwände aller Pflanzen, da sie ihnen als Gerüstsubstanz die nötige Stabilität liefert.
Roggen, Hafer, Weizen sowie Gras und Heu gelten als die Hemicellulose-Quellen in der Pferdefütterung.
Pektin enthalten beispielsweise feste Früchte wie Äpfel oder Zitrusfrüchte.
Während Mono- und Disaccharide im Dünndarm der Pferde aufgeschlüsselt werden, passiert eben das mit den Polysacchariden im Dickdarm. Der Unterschied: Über den Dünndarm geraten der Einfach- und der Mehrfachzucker als schnell verfügbare Energie über die Darmwand in die Blutbahn; der Blutzuckerspiegel und der Insulingehalt im Blut steigen rasch an.
Polysaccharide dagegen zählen zu den Struktur-Kohlenhydraten, denn bei ihnen handelt es sich um Rohfasern. Dieser Begriff ist Pferdemenschen im Zusammenhang mit Gras Heu und Stroh ein Begriff. Rohfasern bilden die Struktur sämtlicher pflanzlicher Zellwände und gehören zur Grundnahrung der Pferde. Hieraus können die Tiere unabhängig vom Blutzuckerspiegel Energie gewinnen - aber erst im Dickdarm, der Magen und der Dünndarm werden nahezu ohne Veränderungen passiert. Die Mikroorganismen im Dickdarm bilden kurzkettige Fettsäuren, die über die Darmwand in den Organismus gelangen und dem Pferd dann ebenfalls als Energieträger zur Verfügung stehen. Aufgrund der Tatsache, dass Polysaccharide weitaus weniger leicht verdaulich sind, steigt der Blutzuckerspiegel bei deren Verdauung wesentlich langsamer an.
Zucker im Pferdefutter - Versteckte Zuckerquellen
Das Thema „zuckerhaltige Futtermittel“ wird oft sehr kontrovers diskutiert. Besitzer von Stoffwechsel-empfindlichen oder übergewichtigen Pferden stehen in der Pflicht, die Futterration ihrer Tiere so zuckerarm wie möglich zu gestalten. Pferde, die auf eine gezielte Energiezufuhr angewiesen sind, benötigen dagegen einen ganz anderen Futterplan. Selbstverständlich wird in beiden Fällen zur Berechnung des Zuckergehaltes der Fokus auf Müslis und Futterzusätze gelegt - zurecht. Aber: Es fällt die gesamte Futterration ins Gewicht - inklusive Heu und Gras. Denn hier versteckt sich die größte Zuckerquelle:
1kg frisches Gras kann je nach Wachstum, Lichtverhältnissen am Standort und vorherrschenden Temperaturen bis zu 30g Zucker enthalten. Umgerechnet in Zuckerstückchen wären das bis zu zehn Würfel. Ein Großpferd kann an einem ausgedehnten Koppeltag bis zu 40kg Gras zu sich nehmen, was umgerechnet dann bis zu 1,2kg Zucker und 400 Stück Zucker bedeutet.
Dextrose in Navalis-Produkten: Verantwortungsbewusst den Geschmack verbessern.
Um die Schmackhaftigkeit ausgewählter Produkte zu erhöhen, haben wir uns dafür entschieden, eine minimale Menge an Dextrose in die Rezeptur aufzunehmen (auf dem Etikett angegeben). Pferde, die diese Ergänzungsfuttermittel fressen, nehmen damit in der Regel nur 4g Dextrose pro Tag zu sich - das entspricht dem Gewicht eines einzelnen Zuckerwürfels. Diese Menge ist äußerst gering und stellt sicher, dass selbst Pferde, die eine zuckerarme Ernährung benötigen (z. B. Pferde mit Cushing-Syndrom, Equinem Metabolischen Syndrom oder Hufrehe), die Vorteile unserer Produkte genießen können.
Zur Veranschaulichung: Ein Pferd, das 10 kg Heu frisst, nimmt damit im Durchschnitt 1 kg Zucker zu sich: 250 Mal mehr als der durchschnittliche Zuckergehalt in diesen Navalis-Produkten. Bei Navalis steht das Wohlbefinden aller Pferde an erster Stelle. Wir bemühen uns ständig, Nahrungsergänzungsmittel anzubieten, die sowohl nahrhaft als auch schmackhaft sind und einen minimalen Zuckergehalt aufweisen, um den Empfindlichkeiten jedes Pferdes gerecht zu werden.